Schweizerisch / Deutsche Wirksamkeitsstudie der emotionsfokussierten Therapie

Ergebnisse der schweizerisch / deutschen Studie zur „Wirksamkeit der emotionsfokussierten Therapie: Hauptergebnisse einer Praxisstudie“

Einige von euch haben über zwei Jahre aktiv die schweizer/ deutschen Studie zur „Wirksamkeit der EFT im Praxisalltag“ unterstützt. Wir wollen Euch im Folgenden einen kurzen Einblick in die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts geben, welches auch tatkräftig von der DeGEFT mit einer Spende unterstützt wurde.

Da die meisten Erkenntnisse aus randomisierten kontrollierten Studien bzw. universitären Prozessforschungen stammen, besteht ein großer Bedarf an praxisnaher Ergebnisforschung, die von Praktikern im Alltag durchgeführt und wissenschaftlich begleitet wird, um die Wirksamkeit der emotionsfokussierten Therapie in der privaten Praxis zu bewerten.

Ziel der Studie war es also herauszufinden, wie effektiv EFT unter realen Therapiebedingungen ist.

Aus den ausgewerteten Studiendaten lassen sich drei zentrale Ergebnisse ableiten:

  • EFT zeigt kleine bis mittlere Effekte auf allgemeine und spezifische Symptome, jedoch keine Veränderung bei interpersonellen Problemen,
  • die beobachteten Veränderungen bleiben vermutlich über sechs Monate stabil, und
  • die Therapie trägt zur funktionalen Verbesserung im Alltag der Patienten bei.

Die Ergebnisse stimmen mit bisherigen Studien über EFT überein, zeigen jedoch geringere Effektgrößen als in kontrollierten Studien (RCT’s). Bei kritischer Betrachtung könnten dafür mehrere Faktoren verantwortlich sein:

  • die Heterogenität der Patienten und des Behandlungskontextes,
  • die verzögerte Rekrutierung (Beginn der Studienteilnahme erst nach Therapiestunde 1 oder 2),
  • eine möglichen Kombination mit anderen Therapieansätzen,
  • fehlende Daten und /oder mit der COVID-19-Pandemie einhergehende Störfaktoren (wie z.B. erhöhte psychische Belastung, unfreiwilliger Übergang in Teletherapie) .

Ein methodischer Vorteil der Studie stellt Nutzung einer Adhärenzskala zur Sicherstellung der Therapiequalität dar. Dennoch basiert diese auf Selbsteinschätzungen der Therapeuten, was zu Verzerrungen geführt haben kann.

Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie ist der Aufbau eines Netzwerks aus Forschern und Praktikern für EFT in Europa. Die Studie zeigt darüber hinaus, dass praxisnahe Forschung praktikabel ist und positive Auswirkungen auf Therapie und Forschung hat.

Link zu veröffentlichenArtikel Studie: Effectiveness of emotion-focused therapy: Main results of a practice–research network study

DeGEFT - Deutsche Gesellschaft für Emotionsfokussierte Therapie e. V.